Unsere Schule
Geschichte
Geschichte der Schule Alt-Aumund
So fing alles an
Die erste Schule in Aumund musste bereits vor Anno 1721 errichtet worden sein. Das geht aus einem vergilbten Dokument hervor, in dem die Visitatoren der Kirche zu Lesum, denen die Aumunder Schule unterstand, die Aumunder ermahnten, ihr Schulgeld zu bezahlen.
1753: Der „Contract“ von 1753 ist der älteste uns vorliegende dokumentarische Nachweis einer Schule in Aumund. Als Schule diente ein altes Wohngebäude. Am 12. September 1753 wurde zwischen den Bauern der Dörfer Aumund und Lobbendorf-Fähr sowie dem damaligen Schulmeister Johann Kreye dieser „Contract“ geschlossen. Danach verpflichteten sich die Bauern, ihre Kinder zur Schule zu schicken und Schulgeld zu bezahlen. Die Schulstunden sollten nach der königlichen Verordnung (Aumund gehörte zum Königreich Hannover) abgehalten werden. Schulmeister Kreye versprach, sieben Jahre an der Schule zu bleiben.
1786: Bau des zweiten Aumunder Schulhauses. Da das erste Schulhaus wegen des Bevölkerungswachstums bald zu klein wurde, genehmigte am 17.07.1786 der „geheime Rat“ (Regierung der Herzogtümer Verden und Bremen) 450 Reichstaler in Gold zum Bau einer neuen Schule im Fachwerkstil. Das zweiteSchulhaus entstand gleich neben dem ersten Schulhaus an der Ecke Grenzstraße/Bergstraße. Die Straßen tragen heute die Namen Aumunder Heerweg und Borcherdingstraße. Der Lehrer Graue und dessen Ehefrau, sie war ebenfalls Lehrerin, unterrichteten zu Beginn des 19. Jahrhunderts in dem Schulhaus ca. 300 Kinder. Da Hammersbeck, Friedrichsdorf und Neu-Fähr zu dieser Zeit noch keine eigene Schule besaßen, wurden ca. 60 Kinder aus diesen Orten gastweise aufgenommen.
1845: Etwa 60 Jahre später entsprach das zweite Schulhaus nicht mehr den Erfordernissen und man entschloss sich zum Bau der dritten Aumunder Schule. Am 05.06.1845 wurde das zweite Schulhaus für 1000 Reichstaler in Gold verkauft. Gleichzeitig genehmigte das „Königliche Consistorium“ in Stade den Bau einer neuen Schulanlage auf dem Nachbargrundstück für 800 Reichstaler. Dieses Gebäude ist heute noch vorhanden und steht in der Borcherdingstraße Nr. 10.
1863: Obwohl die Nachbargemeinden inzwischen eigene Schulen besaßen, wurde etwa 20 Jahre später auch das dritte Schulhaus zu klein und man entschloss sich zum Bau eines vierten Schulhauses, wiederum auf einem benachbarten Grundstück ein paar Meter die „Bergstraße“ hinauf. Dieses Gebäude, ein Klinkerbau, existiert heute ebenfalls noch und beherbergt eine Rote-Kreuz-Station.
1875: Aumund trennte sich von der Mutterkirche in Lesum und gründete eine eigene Kirchengemeinde, die sich aus den Orten Aumund, Voraumund, Fähr, Lobbendorf, Hammersbeck und Borchshöhe zusammensetzte. Die Gemeinde hatte zu dieser Zeit 2000 Seelen.
1877: Die neue Kirchengemeinde erhielt eine eigene Kirche, die in unmittelbarer Nähe der Schule errichtet wurde.
1891: Fertigstellung von zwei weiteren Klassenräumen im vierten Schulhaus. Es umfasste jetzt vier Klassen, die nur von drei Lehrern unterrichtet wurden.
1901: Der starke Anstieg der Schülerzahlen führte zur Bildung einer fünften Klasse, die ins Pfarrhaus (Konfirmandensaal) ausgelagert wurde.
1906: Eine weitere Klasse wurde ausgelagert. Auf Vorschlag des Landrats Berthold in Blumenthal erwarb die Schulgemeinde einen ca. 5.800 m² großen Bauplatz nördlich der Aumunder Kirche zum Bau des 5. Aumunder Schulhauses. Der Maurermeister Theodor Neutig aus Aumund erhielt den Auftrag, für 65.000 Reichs-Mark ein achtklassiges Schulhaus zu errichten
1907: An einem Aprilsonntag wurde die Schule feierlich eingeweiht.
1910: Die Schule war wieder zu klein.
Um den 11 Klassenverbänden einen ordnungsgemäßen Unterricht zu ermöglichen, wurde das vorige Schulgebäude in der Borcherdingstraße mitgenutzt. Als das Schulgebäude in Fähr fertiggestellt war, sank die Schülerzahl in Aumund wieder auf 8 Klassen.
1914: Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurden Lehrer zum Militärdienst einberufen. Dies hatte eine Kürzung der Unterrichtsstunden zur Folge. Um einen Teil des Unterrichtsausfalls zu kompensieren, wurden „technische Lehrer“ zum Unterricht herangezogen.
1916: Das Schuljahr begann am 26. April 1916 mit acht Klassen. Erstmals fing der Unterricht für die 1. bis 3. Klassen bereits um 7:00 Uhr, für die übrigen Klassen um 8:00 Uhr an. Der Chronist berichtet: „Die Kinder, die um 7:00 Uhr zur Schule mussten, zeigten den ganzen Sommer über eine auffällige Müdigkeit und Schlaffheit.“
1917: Um Feuerungsmaterial zu sparen, fand vom Februar bis Ostern der Unterricht nur an drei Tagen in der Woche statt. Es mangelte an Kohlen und anderen Heizmaterialien. Viele Familien konnten nicht einmal mehr kochen, weil ihnen das Brennmaterial fehlte. Wenn die Schule wegen Kälte ausfiel, mussten die Kinder tagsüber im Bett bleiben. Die Bronze-Glocken im Turm der Aumunder Kirche wurden der Heeresverwaltung übergeben. Die Kirche erhielt später Stahlglocken, die heute immer noch läuten.
1918: Kriegsende: Im September sorgte eine Grippewelle für häufigen Unterrichtsausfall. Mehrmals musste die Schule für ein bis zwei Wochen geschlossen werden. Erst ab Mitte November wurde wieder planmäßig Unterricht erteilt.
1920: Im März musste die Schule erneut wegen zahlreicher Grippeerkrankungen für 14 Tage geschlossen werden. Im Oktober und November fiel der Unterricht wieder aus, da nicht genügend Heizmaterial zur Verfügung stand.
1923: Im Winter 1923/24 fehlte der Gemeinde Geld für Kohlen, um die Schulen zu heizen. Dies führte zur vorübergehenden Zusammenlegung der Schulen Fähr und Aumund. Die Schüler wurden vor- und nachmittags unterrichtet. Die Schulvertreter protestierten heftig bei der Regierung. Daraufhin verpflichtete die Regierung die Gemeinden, ausreichend Brennmaterial zu beschaffen. Ende Februar fand wieder an allen Schulen Unterricht statt.